Diesundjenes
All jene, denen nach genauesten Informationen dürstet, was wir eigentlich hier so treiben, während wieder mal, so lang schon, die Türen geschlossen bleiben, wird es nun nicht in Freude aufschwemmen, da ich mir, so wies sein soll, ein wenig Geheimniskrämerei schon vorbehalten möchte.
Ein wenig sei doch preisgegeben, wenns auch so überraschend nicht ist. Weiterhin werden fleißig Bücher verschickt, auch der Abholung wird gern gefrönt, trotz Schneetreiberie und tückischer Eiskristallisierung wohlgemerkt, was mich doch beeindruckt. Habe ich doch selbst in den letzten Tagen unerfreuliche Überlebnisse mit dem kalten Nass durchgemacht, wozu etwa der Hin- und Rücktransport nicht unerheblicher Bestandsmengen der Buchhandlung durch mehrere hundert Millionen Nanometer Schnee (vom Boden gerechnet), das Verharren eines geschätzten achtundzwanzigeinhalb Milliardstel Jahres am Stück in Temperaturen mehrerer Kilo unter Null Grad nach Celsius sowie eine Begegnung mit dem dem Gevatter in Sichtweite (aufmerksamkeits- und speziesabhängig) in Form einer mich ungeschickt verfehlenden Dachlawine. Die Gefahren für Leib und Leben waren also nicht zu knapp, ich bin jedoch mit nassen Füßen, klammen Fingern und lebensverachtendem Glauben an die eigene Unzerstörbarkeit davongekommen.
Weiters bemerkenswert wäre vielleicht, dass unsere Buchhandlung nach harter körperlicher und noch härterer psychischer Arbeit nun ihrer saubersten Form seit Anbeginn der Zeiten erscheint. Es ist geradezu grotesk ordentlich. Aber keine Angst, wir sind momentan im Begriffe dies wieder zu korrigieren.
Ebenso ist die alljährliche Bücherzählung mittlerweile vollendet, Siebentausendsiebenhunterzwölf steht unterm Strich, bedenkt man Schuber, Gesamtausgaben und andere Kleinigkeiten, ist Achttausend zweifellos nicht zu gering geschätzt. Nicht übel, wage ich zu behaupten.
Zwischen all Beschäftigung bringenden Kleinigkeiten, hatte ich bisher kaum Zeit ausreichend Schabernack mit dem professionell eingebauten Walkie-Talkie in unserer Auslage zu treiben. Dies wird selbstverständlich nachgeholt. Zumindest hatte ich heute die Gelegenheit etwas zu belauschen, das vielleicht ein Fachgespräch zwischen verschiedenen Schneeräumfachkräften war, die sich offenbar piratenmäßig unsere Frequenz geentert haben. Für tieferes Verständnis der Materie reichte es leider nicht, dafür weiß ich nun, dass Schneeräumfachkräfte entweder sehr knisterig und undeutlich sprechen oder Roboter sind. Nun, mal sehen, ob sich das in Zukunft klären lässt.
Bis dahin und bis bald.